APSCo Embrace - Neues ED&I Forum startet am 10. Diversity Tag

Das 10-jährige Jubiläum des Deutschen Diversity-Tags am 31.05.2022 feiern wir bei APSCo Deutschland, dem Branchenverband der Staffing-Unternehmen (Personalvermittler, -berater und -dienstleister) im Expertensegment gleich doppelt: An diesem Tag startet das neue APSCo Embrace Forum, das ganz im Zeichen von Vielfalt, Diversität und Inklusion (ED&I) steht.

Dafür konnten wir mit Sabine Rodach von K-Recruiting und Katharina Streithofer-Posch von der Page Group zwei prominente Lead-Persönlichkeiten gewinnen. Gemeinsam mit General Manager von APSCo Deutschland, Thomas André Sola, werden sie das bereits in anderen Ländern erfolgreiche Forum, in den nächsten zwei Jahren im deutschen Recruitingmarkt aktiv vorantreiben.

Die Mitgliedsunternehmen profitieren so von einem Wegweiser, der für mehr Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt sorgen sowie den Fachkräftemangel im eigenen Unternehmen und beim Endkunden bekämpfen wird.

Deutschland hat bei ED&I viel Nachholbedarf

Beim Thema Diversität geht es schon längst nicht mehr nur um “die Frauenquote” – sondern darum, allen Menschen faire Chancen zu bieten und auch darum, alle verfügbaren Talente in den Arbeitsmarkt einzubinden.

Dabei kommt gerade dem Recruiting eine äußerst wichtige Rolle zu: Denn die Berücksichtigung von ED&I-Maßnahmen wird zum entscheidenden Faktor im Recruiting, um trotz Fach- und Arbeitskräftemangel erfolgreich zu sein. 

Über die Grenzen von Europa hinweg wird die Bedeutung von Vielfalt und Inklusion im Arbeitsumfeld zunehmend anerkannt. Deutschland hinkt allerdings hinterher, gerade bei der Gleichstellung der Geschlechter in Führungspositionen. So sind hierzulande nur 13 % der Vorstände der 160 im DAX, MDAX oder SDAX gelisteten Unternehmen weiblich.

Damit liegt Deutschland deutlich hinter den USA (31,1 %), Großbritannien (27,4 %), Schweden (27,1 %) und Frankreich (24,6 %). Obwohl sich die Situation in den letzten Jahren verbessert hat, würde es bei der derzeitigen Änderungsrate fast 30 Jahre dauern, bis diese Organisationen die Geschlechterparität erreichen.

Diversität und Inklusion beeinflussen Unternehmenserfolg

Das Argument für mehr Gleichstellung der Geschlechter ist nicht nur ein moralisches oder ethisches. Das Beratungsunternehmen McKinsey & Co hat gezeigt, dass Organisationen mit besserer Gleichstellung der Geschlechter in Führungspositionen mit einer um 25 % höheren Wahrscheinlichkeit überdurchschnittliche Gewinne erzielen. 

Andere Studien belegen, dass vielfältige Unternehmen ihre nicht diversifizierten Konkurrenten bei den drei wichtigsten Kennzahlen übertreffen: Rentabilität, Innovation und Mitarbeiterengagement. Gerade letzteres ist in einer von Remote Work geprägten Arbeitswelt ein wichtiger Treiber für das Unternehmenswachstum. Auf den Punkt gebracht: Die Gleichstellung der Geschlechter und anderer am Arbeitsmarkt Benachteiligter ist nicht nur das Richtige, sondern auch großartig für das Geschäft. 

Diversität bedeutet natürlich nicht nur Gleichberechtigung der Geschlechter, sondern beinhaltet viele weitere Unterschiede – sei es das Alter, Nationalität, Behinderung, LGBTQIA, Bildung, soziale Herkunft oder Religion. Jedoch stehen deutsche Unternehmen beim Aufbau einer diversen Belegschaft noch vor datenschutzrechtlichen Herausforderungen. Denn das deutsche Datenschutzgesetz lässt nur die Erhebung bestimmter persönlicher Daten wie Alter, Geschlecht, Religion und Nationalität der Mitarbeiter zu. 

Recruiter:innen sind Wegbereiter für eine diverse Arbeitswelt

Es ist nicht alles negativ. Einer kürzlich durchgeführte Studie zufolge sagen 47 % der deutschen Arbeitnehmer, ihr Unternehmen investiere inzwischen mehr in Vielfalt und Inklusion als in den Vorjahren. Weitere 44 % glauben, dass ihr Unternehmen mehr tun sollte, um Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz zu fördern. Der Wunsch auf Veränderung ist also vorhanden. Doch können Recruiter:innen dazu beitragen? Ja, das können sie, und zwar in stärkerem Ausmaß als vielen vielleicht bewusst ist.

Wir bei APSCo Embrace glauben, dass wir als Recruiter:innen  der Wegbereiter für den Wandel sind. Mit unserer Dienstleistung können wir mehr als eine diverse Shortlist erstellen. Wir können eine Kultur fördern, in der sich jeder eingebunden und herzlich willkommen fühlt und einen Schritt weiter gehen als andere. Daher haben wir uns auch bewusst für den Namen EMBRACE entschieden. 

Wir können mehr Vielfalt, Diversität und Inklusion schaffen und die deutsche Unternehmenskultur beeinflussen, indem wir Unternehmen und Bewerber:innen zusammenbringen, die vorher keinen Zugang zueinander hatten. Endkunden können über uns Staffing-Unternehmen, vielfältige und bisher ausgeschlossene Talente erreichen und mit ihnen in Kontakt treten.

Unsere Aufgabe muss es sein, unsere Kund:innen über die kommerziellen Vorteile der Inklusion aufzuklären und sie zu ermutigen, ihre Rekrutierungsprozesse anzupassen, um verschiedene Arten von Talenten anzusprechen. 

Wie divers sind Staffing-Unternehmen?

Die Recruitingbranche muss auch auf ihre eigenen Talente schauen – sind wir vielfältig genug? Die Antwort liefert die Global Recruitment Industry Trends Survey 2021 von Bullhorn: Weltweit haben weniger als die Hälfte aller Staffing-Unternehmen (44%) eine interne DE&I-Initiative aufgesetzt.  Wollen wir unsere Kunden ermutigen, unterschiedliche Talente stärker einzubeziehen, gilt es, mit gutem Vorbild voranzugehen. Personalbeschaffungsunternehmen müssen vielfältigere Talente zu Recruiter:innen ausbilden und entwickeln. Das schließt wie beim Endkunden nicht nur interne Personallücken, sondern sorgt auch für ein Team, das jeden Tag aufs Neue für mehr Diversität im Recruiting sorgt. Diese Gelegenheit dürfen wir nicht verpassen.

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